Joachim Ortmanns
Mediengründerzentrum NRW
Seit nunmehr zehn Jahren unterstützt das Mediengründerzentrum NRW (vormals AV Gründerzentrum) Unternehmertalente im Medienland NRW. Viele der Stipendiaten konnten bereits vom Förder-, Beratungs- und Vernetzungsprogramm profitieren und erfolgreich durchstarten. Nun ist eure Chance gekommen! Noch bis zum 30. November 2016 könnt ihr euch für das Gründerstipendium 2017 bewerben. Wir haben mit Geschäftsführer Joachim Ortmanns über das Programm gesprochen.
Mediennetzwerk.NRW: Bereits seit 10 Jahren unterstützt ihr junge Gründer und Gründerinnen aus NRW beim Start in das Firmenleben. Welche Gründungsstory hat dich dabei am meisten erfreut/berührt?
Joachim Ortmanns: So gut wie alle Stories sind erfreulich! Die Story der bildundtonfabrik ist sicherlich besonders: Philip Käßbohrer und Matthias Murmann wurden 2012 für das Gründerstipendium ausgewählt und starteten mit einem kleinen Team für die Produktion von Roche [&] Böhmermann. Der Erfolg zeichnete sich schnell ab, 2012 erhielten sie dafür den Förderpreis des Deutschen Fernsehpreises. Es folgten Grimme-Preise für das Neo-Magazin und Varoufake. Nach nur 4 Jahren sind dort rund 50 Mitarbeiter beschäftigt. Das ist eine beachtliche Erfolgsgeschichte.
„NRW ist als immer noch einigermaßen junges Medienland sehr offen für neue Entwicklungen. Hier fanden und finden frische Ideen und Aktivitäten immer eine besonders konstruktive Resonanz.“
Welche Benefits erhalten eure Stipendiaten? Wie muss man sich die Unterstützung durch das MGZ vorstellen?
Die Stipendiaten erhalten zum einen eine finanzielle Unterstützung in Höhe von 10.000 Euro als Betriebskostenzuschuss für Büroräume , unternehmerische Investitionen u.a. Zum anderen bieten wir ein branchenspezifisches Seminar- und Coachingprogramm an. Die interdisziplinären Seminare beleuchten sowohl unternehmerische Basisthemen wie Rechtsformen, Steuern [&] Medienrecht, aber auch marktorientierte Themen aus den Geschäftsfeldern Film, TV, Games [&] Neue Medien. Das persönliche Coaching dient der individuellen Unternehmensentwicklung. Ein Mentorenprogramm rundet das Angebot ab.
Wie empfindest du NRW als Nährboden für frische Ideen im Medienbereich?
NRW ist als immer noch einigermaßen junges Medienland sehr offen für neue Entwicklungen. Hier fanden und finden frische Ideen und Aktivitäten immer eine besonders konstruktive Resonanz. Man hat relativ schnell gemerkt, dass man zwar Strukturen anlocken kann, aber im Wesentlichen auf Eigenentwicklungen setzen muss, wenn man nachhaltige Strukturen aufbauen möchte. Daher ist es kein Zufall, dass über die Etablierung einer breiten Medienbranche hinaus z.B. die YouTube-Szene hier besonders präsent und aktiv ist.
Das Mediennetzwerk.NRW wird finanziert durch das Land Nordrhein-Westfalen sowie mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).