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Timon Vielhaber – World of VR

Timon Vielhaber ist Gründer und CEO der Firma World of VR, Kölns größtem Virtual- und Augmented Reality-Software-Startup mit Fokus auf sinnvollen Anwendungen im Geschäftsumfeld. Im Interview spricht er über die Potenziale des Metaversum und darüber, welche Chancen es für Startups bietet.

Mediennetzwerk.NRW: Hallo Timon, virtuelle und reale Welt gehen immer stärker ineinander über, das Metaverse ist in aller Munde. Welche Potenziale und Möglichkeiten bietet das Metaverse wirklich?

Timon Vielhaber: Eine große US-Bank hat kürzlich das Wirtschaftspotenzial des Metaverse auf bis zu $8 Billionen (das sind 8.000 Milliarden) beziffert in 2030. Und da sieht man zwei Dinge. Erstens ist es noch weit weg, alltäglich benutzt zu werden, und zweitens sind es gigantische Potenziale. So wie heute Digitalisierung oft der Weg über digitale Medien zu realen Dingen (Shopping) oder Erlebnissen (Buchungen) sind, so wird im Metaverse das „Ziel“ selbst etwas virtuelles sein. Also eine Verlagerung der kompletten Wertschöpfungskette ins digitale, nicht nur der Elemente „suchen und finden“.

In welchen Bereichen findet das Metaverse heute schon Anwendung?

Ich würde es mal so nennen: Es gibt heute Anwendungsbereiche, die sich so ähnlich in einem zukünftigen Metaverse wiederfinden können. So gibt es bereits SocialVR- Anwendungen, wo Interessierte zusammen mit virtuellen Avataren Paintball oder Escape Rooms spielen. Wir entwickeln kollaborative Trainings-Anwendungen, welche so über Zoom niemals möglich sind, z.B. Feuerlöschübungen. Und auch aus anderen Bereichen, wie zum Beispiel Blockchain/NFT werden PC-basierte Welten erstellt, in denen virtuelle Quadratmeter Land verkauft werden, welche aber noch meist ohne Funktion sind.

Welche Hardware wird von Nöten sein, um sich im Metaverse möglichst realistisch bewegen zu können?

In der Vision ist es ganz egal – man kann sich per Smartphone, VR-Brille, Fernseher, Konsole oder anderen Geräten einloggen. Das erfordert aber natürlich noch sehr viel Entwicklungsaufwand und ungeklärte Fragestellungen zur Technik: Etwa, ob wir uns mit der Fernseher-Fernbedienung im Metaverse bewegen werden können. 

Ende letzten Jahres hat Facebook seine Ambitionen für das Metaverse sogar namentlich untermauert. Was steckt hinter den Plänen von Meta?

Das zentrale Element von Metaverse-Anwendungen wird die Menschenzentriertheit sein, also das Erlebnis des Menschen in der Anwendung. Und da Social Media heute auch im Kern eine zwischenmenschliche Anwendung ist, ist dies für Facebook eine logische Erweiterung ihres Geschäfts. 

Laut einer in Deutschland geführten Umfrage von YouGov und Statista können sich bislang 58 Prozent nichts unter Metaverse vorstellen. Warum fliegt das Thema bei einem Großteil hierzulande unter dem Radar?

Es ist ja bei jeder radikal neuen Technologie so, dass für viele der Mehrwert erstmal unbekannt bleibt, gerade bei Netzwerk-Technologien. Das war auch bei E-Mail, Mobiltelefonen oder Social Media so. Wenn man keinen kennt, der das auch nutzt, dann nützt es mir erstmal wenig. Das wird sich im Laufe der Zeit entwickeln.

„Wir entwickeln kollaborative Trainings-Anwendungen, welche so über Zoom niemals möglich sind.“

Timon Vielhaber

Welche Chancen bietet das Metaverse für Startups?

Medizin, Shopping, Reisen… da sich praktisch alle Lebensbereiche mit Elementen des Metaverse anreichern lassen, sind hier der Kreativität von Startups kaum Grenzen gesetzt, neue Services oder Geschäftsmodelle aufzuziehen. Timing ist dabei, wie bei jedem anderen Startup aber natürlich auch, wichtig zu beachten, denn die Nutzerbasis und technische Zugänge entwickeln sich gerade erst.


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